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Presseberichte

Rhein-Neckar-Zeitung vom 3.11.2010

Frauen für "mehr Licht im Gesundheitswesen"

Frauennetzwerk gedenkt der Opfer des Brustkrebses –
Vortrag der Medizinethnologin Edith Wolber

Wiesloch. Das Frauennetzwerk Wiesloch hatte unter der Schirmherrschaft von Bürgermeisterin Ursula Hänsch eine kompetente Referentin ins Rathaus-Foyer eingeladen, um über das Thema Brustgesundheit zu informieren. In Dr. phil. Edith Wolber, Medizinethnologin, Krankenschwester und Heilpraktikerin aus Meckesheim, hatte das Frauennetzwerk, das seit zirka drei Jahren existiert und ein Zusammenschluss von Wieslocher Frauenorganisationen ist, eine Spezialistin gewinnen können, die auch im Deutschen Hebammen-Verband als Pressereferentin arbeitet.

„Täglich“, so Karin Becker vom Frauennetzwerk bei ihrer Einführungsrede, „sterben 50 Frauen in Deutschland an Brustkrebs. 2001 waren es noch 53 Grablichter, die wir zu Beginn des Brustkrebsmonats Oktober bei der „Aktion Lucia – Licht ins Gesundheitswesen“ zur Erinnerung an die Frauen angezündet haben.“

„Um gesund zu sein und gesund zu bleiben, bedarf es der Achtsamkeit gegenüber den eigenen Empfindungen. Diese Achtsamkeit ist lernbar – und schafft ein Erfahrungswissen, das Frauen selbstbewusster werden lässt gegenüber medizinischen Experten.“ Das war eine zentrale Botschaft, welche die Referentin den Frauen mitgab.

Ausführlich wurde während des Abends über unterschiedliche diagnostische Möglichkeiten zur Erkennung von Brustkrebserkrankungen und deren Behandlungsmöglichkeiten gesprochen. Sowohl die gängigen schulmedizinischen Behandlungsformen wurden aufgezeigt als auch komplementärmedizinische Ansätze aus der klassischen Homöopathie, der Pflanzenheilkunde und der Psychoonkologie.
„Bei gutartigen Brusterkrankungen“, so Edith Wolber, „kann häufig auf Chemie verzichtet werden.“ Bei der Behandlung von Brustkrebs böten Homöopathie und Pflanzenheilkunde gute Möglichkeiten, um unerwünschte Nebenwirkungen der Chemo- oder Strahlentherapie auszugleichen oder um das Immunsystem zu stärken und so vor Rezidiven (dem Wiederauftreten der Krankheit) zu schützen.

Neu war für viele der Zuhörerinnen die Diagnosestellung durch blinde Brusttasterinnen, die in einigen gynäkologischen Praxen in Deutschland (www.discovering-hands.de) ihre Untersuchungen anbieten. Diese Untersuchungsmethode sei vor allem für jene Frauen interessant, die einerseits enge Untersuchungsabstände brauchten, weil sie familiär vorbelastet seien, sich aber nicht mehrmals jährlich strahlenintensiver Mammographien aussetzen wollten.

Karin Becker bedankte sich bei Dr. Edith Wolber und überreichte ein kleines gold-schwarzes Samtsäckchen mit fünf nagelneuen „WieslochTalern“. Aus einer künstlerischen Installation, die Genia Ruland vom Frauenforum aufgebaut hatte, entnahmen die Frauen dann Tüten mit Kerzen und stellten die brennenden Lichter zur Erinnerung der an Brustkrebs verstorbenen Frauen um die bronzene Frauenskulptur am Marktplatz. Sie sollten symbolisch mehr Licht ins Gesundheitswesen bringen.